Thomas Knüwer: Das Haus in dem Gudelia stirbt

Pendragon Verlag
978-3-86532-882-3
Verstörend gutes Schuld-und-Sühne-Drama
Der überschaubare Ort Unterlingen wird von einer Sturmflut bedroht. Alle Bewohner schließen sich der Evakuierung
an, bis auf die 81 Jahre alte, gottesfürchtige, zurückgezogen lebende Gudelia. Denn Gudelia liegt nicht nur viel
an ihrem Haus, sondern auch an dem Geheimnis, das dieses seit Jahrzehnten hütet. Schon bald tun sich nicht nur
Risse im Gemäuer, sondern auch verborgene Abgründe auf ... Wie hart Gudelia für ihr Eigenheim gekämpft, welche
Schuld sie auf sich geladen und wie ihr das Schicksal niederschmetternd mitgespielt hat, erfährt man auf drei
verschiedenen Zeitebenen, deren Enthüllungen nach und nach eine komplizierte und deshalb faszinierende Hauptfigur
zeichnen. So schnell und hart wie ein verheerender Impuls geschrieben, gönnt die Handlung dabei keine Pause und
verteilt mehrere deprimierende Kinnhaken. Auch wenn man sich aufgrund des Buchtitels zumindest auf Gudelias Tod
einstellen könnte, so kann ich sagen: diese Geschichte bleibt unvorhersehbar und gipfelt in einer Schlusspointe,
die das ganze Geschehen mit einer tragischen Note abrundet und alles in ein neues Licht stellt. Ein großartiges Debüt!